Jeder Mensch
ist schön,
egal
wie er aussieht

Wings for Life Worldrun mit und doch ohne Lemawork Ketema

 



Nicht so weit gekommen wie erhofft und schon gar nicht so weit wie geplant - das wären nämlich genau 18 Kilometer (Praterstern) gewesen, das war zumindest die Vorgabe des Teams Lemawork Ketema, dem ich mich angeschlossen hatte. Da Lema als VIP von ganz vorne gestartet ist, hat sich sein Trainer und Manager Harald Fritz unserer angenommen und Lema sollte dann nach ein paar Kilometern irgendwann zu uns stoßen. So der Plan. 

Nachdem wir eine Stunde brav in dem für uns vorgesehen Startblock gegrillt wurden (kein Schatten), ging es um 13.00 Uhr endlich los. Mit ein paar Minuten Verspätung haben wir die Startlinie überlaufen und dann galt es erstmal auf den ersten beiden Kilometern die unendlich langsamen Läufer, die sich ganz vorne eingereiht hatten, im Zick-Zack zu überlaufen. Ab der Rechtskurve den Gürtel hinauf konnte man wirklich von Laufen sprechen. Harald Fritz wollte die verlorene Zeit wieder einholen und war tempomäßig von den geplanten 5:36 min. doch etwas entfernt. Den Gürtel zur Mariahilfer Straße ist er in 5:20 rauf"gesprintet" und nach Kilometer 7 in 5:16 habe ich mich dann zurückfallen lassen. Es war für mich einfach viel zu heiß, ich vermeide sonst ja jeden Lauf in der Hitze, weil mein Körper das einfach nicht packt. Jede Labestation habe ich herbeigesehnt und für diese Temperaturen kamen die nach meinem Gefühl in viel zu großen Abständen. 

Bei KM 12 hat mich mein Cousin, der einen Rolli geschoben hat, überholt. Mehr als ein kurzes "Hallo" habe ich nicht herausgebracht, ich war wirklich ko. Im Prater gabs dann endlich Schatten und da gings dann eigentlich auch wieder ganz gut, nur war da das Catcher Car schon im Anrollen. Ein letzter Sprint, aber die erhofften 15k sind sich um 290m nicht ausgegangen.

Meine Tochter hat mir per Telefon gleich mitgeteilt wie weit ich genau gekommen bin und dass Lema gerade bei KM 25 durch ist. Aha, also war das wohl nichts mit dem Teamlauf ... Es hat sich schlussendlich herausgestellt, dass er wirklich auf uns gewartet hat, aber irgendwann geglaubt hat, wir wären doch schon vorbei und dann hat er einfach losgelegt.

Ich bin dann schnell nachhause gefahren und habe mich sofort ohne mich umzuziehen oder etwas zu trinken, noch mit der Startnummer am Leiberl, samt Fotorucksack auf mein Rad geschmissen und bin zur Donau raufgefahren um einige Läufer und das Catcher Car einzufangen. Gelungen.

Wieder nachhause und mein Plan war, den Sieger dann bequem in meinem Wohnort (das wären KM 73 und 74 gewesen) fotografisch abzufangen. Nachdem ich aber kurz einen Blick in den Fernseher geworfen und gesehen habe, wie sehr Evgenii Glyva schon kämpft, war mir klar, dass er nicht so weit kommen wird. Also sofort wieder aufs Rad gestiegen und bis kurz vor Tulln gefahren. Die Straße war abgesperrt, dem Polizisten der mich aufhalten wollte, habe ich nur "Presse" entgegengerufen und bin einfach weitergestrampelt. Mutterseelenallein bin ich auf der Landstraße dahingefahren bis mir der ganze Tross entgegengekommen ist. Es war schon lustig - ich mit meinem alten Radl, verschwitzt und noch mit Startnummer, vor der ganzen Armada an Motorrädern und Autos herfahrend. 

Am Ortsende von Königstetten, nach 68km, war dann Schluss - Siegerehrung, Konfetti, das ganze Pi-Pa-Po. Kurz war ich sogar im Fernsehen zu sehen. 

Nichts wie nachhause, Bilder schnell hochladen und ab zum Essen. Schon VOR dem Start zu Mittag hatte ich Riesenhunger und ausser einem Schluck Cola und Wasser nichts mehr zu mir genommen. Um 20.00 Uhr gabs dann ein Riesenschnitzel. Absolut verdient!

Meine schönen Bilder gibts hier zu sehen: http://photaq.com/page/index/2510/wings_for_life...